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FreeBSD Handbuch | ||
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Heutzutage sind Disketten kein geeignetes Speichermedium mehr. Trotzdem werden sie manchmal noch verwendet, wenn zum Beispiel kein anderes Medium zur Verfügung steht und auf Daten eines anderen Rechners zugegriffen werden muss.
Dieser Abschnitt zeigt Ihnen, wie Sie Disketten formatieren, Daten auf Disketten schreiben und Daten von Disketten lesen. Tatsächlich habe ich diesen Abschnitt geschrieben, um Ihnen zu zeigen, wie Sie die Kapazität Ihrer Disketten erhöhen können.
Wie auf jedes andere Gerät auch, greifen Sie auf Disketten über Einträge im Verzeichnis /dev zu. Um auf das rohe Gerät zuzugreifen, benutzen Sie /dev/fdX, wobei Sie für X die Gerätenummer, normalerweise 0, einsetzen. Auf eine formatierte Diskette greifen Sie über das Gerät /dev/fdX zu. Sie können dazu auch die Einträge /dev/fdXY, wobei Y ein Buchstabe ist, benutzen.
Die Einträge der Form /dev/fdX.Größe werden genutzt, um Disketten zu formatieren. Größe gibt die Kapazität der Diskette in Kilobytes an.
Manchmal müssen Sie diese Einträge in /dev anlegen oder wiederherstellen. Dazu können Sie das folgende Kommando benutzen:
# cd /dev && ./MAKEDEV "fd*"
Anmerkung: Ab FreeBSD 5.0 werden die Gerätedateien automatisch von devfs(5) erzeugt. Es ist nicht notwendig MAKEDEV laufen zu lassen.
Bevor eine Diskette benutzt werden kann, muss Sie (low-level) formatiert werden, was normalerweise der Hersteller schon gemacht hat. Sie können sie allerdings noch einmal formatieren, um das Medium zu überprüfen, oder die Kapazität zu erhöhen.
Mit fdformat(1) formatieren Sie eine Diskette. Dieses Werkzeug erwartet die Angabe eines Gerätenamens der Form /dev/fdX.Größe aus /dev, mit dem Sie die Kapazität der Diskette steuern können. Legen Sie eine 3,5 Zoll Diskette in Ihr Laufwerk ein und führen das folgende Kommando aus:
# /usr/sbin/fdformat /dev/fd0.1440
Das Formatieren dauert eine Weile und hier auftauchende Fehler zeigen schlechte Medien an.
Um eine andere Kapazität zu erzwingen, nehmen Sie einen anderen Eintrag aus /dev. Benutzen Sie dieselbe Diskette mit folgendem Befehl:
# /usr/sbin/fdformat /dev/fd0.1720
Das Formatieren mit einer höheren Kapazität nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch als das vorige Beispiel. Nachdem der Befehl ausgeführt ist, haben Sie eine Diskette mit 1720 KB Kapazität. Sie können auch andere Einträge aus /dev verwenden, doch sind 1720 KB für 3,5-Zoll Disketten am besten geeignet.
Nach dem Formatieren muss auf der Diskette ein Disklabel erstellt werden. Das Disklabel wird später zerstört, ist aber notwendig, um die Größe und Geometrie der Diskette zu erkennen.
Das Disklabel gilt für die ganze Diskette und enthält alle Informationen über die Geometrie der Diskette. Eine Liste der möglichen Geometrien finden Sie in /etc/disktab.
Erstellen Sie nun das Label mit disklabel:
# /sbin/disklabel -B -r -w /dev/fd0 fdsize
Wenn Sie eine andere Kapazität benutzen wollen, ersetzen Sie fdsize mit dem passenden Wert (beispielsweise fd1440 oder fd1720). Damit bestimmen Sie, welchen Eintrag disklabel aus /etc/disktab benutzt.
Auf der Diskette muss nun ein Dateisystem erstellt werden (high-level Formatierung), damit FreeBSD von der Diskette lesen und auf sie schreiben kann. Das Disklabel wird durch das Anlegen eines Dateisystems zerstört. Falls Sie die Diskette später erneut formatieren wollen, müssen Sie dann auch ein neues Disklabel anlegen.
Für das zu erstellende Dateisystem haben Sie die Wahl zwischen UFS und FAT. Da UFS für Disketten weniger geeignet ist, nehmen Sie bitte FAT.
Das folgende Kommando legt ein Dateisystem auf der Diskette an:
# /sbin/newfs_msdos /dev/fd0
Durch das Disklabel erkennt newfs(8) den Diskettentyp und ist in der Lage, ein neues Dateisystem anzulegen. Die Diskette kann nun benutzt werden.
Sie können die Diskette mit mount_msdos(8) in Ihren Dateibaum einhängen oder mit den Mtools aus der Ports-Sammlung darauf zugreifen.
Wenn Sie die Mtools benutzen und die Diskette mit einer erhöhten Kapazität formatiert haben, sollte mdir diese Kapazität anzeigen.
Disketten mit erhöhter Kapazität lassen sich praktisch mit allen anderen Betriebssystemen ohne zusätzliche Utilities verwenden. Microsoft-Systeme können mit ihnen ohne Probleme umgehen. Es kann allerdings sein, dass ältere Laufwerke nicht mit diesen Disketten zurechtkommen.
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